Die Bezirksliga gerät langsam ins Blickfeld - Beim FC Stahle herrscht Vorfreude

Der Trainer hat sich kurz vor Mitternacht auf den Heimweg gemacht. »Es war eine spontane und deshalb schöne Feier«, sagt Günther Weber. Der FC Stahle ist seit Sonntag wieder Fußball-Bezirksligist. Der Aufstieg wird noch einige Tage zelebriert. Zu lange waren sie schließlich auf der überkreislichen Ebene weg vom Fenster gewesen. Es ging hinunter bis in die B-Liga. Vor fünf Jahren holten sie ihren verlorenen Sohn zurück. »Damals«, blickt der 39-jährige Günther Weber zurück, »habe ich eine bessere A-Jugendmannschaft übernommen.«
Jung und dynamisch. Das sind seit dem Amtsantritt des einstigen Torjägers die Markenzeichen der Schwarz-Weißen. »Wir bilden unsere Spieler aus und setzen auf sie. Das ist die Philosophie des Vereins«, stellt der Coach heraus.
Der jugendliche Sturm und Drang des FCS erzielte in dieser Saison in den bisherigen 29 Spielen 87 Tore -das sind die meisten in der Liga.

Verletzte Akteure mussten immer wieder ersetzt werden. Im Winter zog sich Ömer Yozgat einen Kreuzbandriss zu. Den Ausfall des 24-jährigen Türken haben sie erstaunlich gut kompensiert. »Ab dem 1. April konnten wir unsere A-Jugendlichen einsetzen, die haben ihre Sache ausgezeichnet gemacht.« In den entscheidenden Wochen sorgten die Youngster auf der Zielgeraden für frischen Wind. Die Konkurrenten ließen Federn. Der stets besonnene Übungsleiter freute sich ganz nebenbei über die Ausrutscher des SV Dalhausen. Die Konstanz der Schwarz-Weißen hinterließ Eindruck und setzte nicht nur den SVD im Aufstiegskampf stark unter Druck. Auch der TuS Hembsen, der TuS Bad Driburg und der TuS Amelunxen mussten die Klasse und Nervenstärke des Fußball-Clubs von der Weser anerkennen.

Die A-Jugendlichen beim FCS fanden mit dem talentierten Torwart Robin Brandhorst, Mittelfeldspieler Marco Brandhorst sowie den Stürmern Thomas Rojahn und Hendrik Ostermann sofort ihren Rhythmus. Um den 21-jährigen Torjäger Lars Krekeler lief der FC-Express auf Hochtouren.
Bis zum 1. April mussten sie mit einem Mini-Kader von 15 Spielern auskommen. »Mit den A-Jugendlichen sind wir dann auf 19 angewachsen. Das ist auch für die kommende Saison eine ideale Größe«, sagt der Trainer.
In der Spielzeit 2009/10 gehen sie in der Bezirksliga auf Punkt- und Torjagd. Doch in Gedanken ist die Mannschaft noch nicht in der neuen Spielklasse angekommen. »Bereits am 9. August tragen wir unser erstes Meisterschaftsspiel nach dem Aufstieg aus. Das ist nur noch zwei Monate hin«, sieht Weber die neue Herausforderung im Eiltempo auf sein Team zukommen.

Dabei ist das Kapitel A-Liga für die Schwarz-Weißen noch nicht einmal zugeschlagen. Ein Spiel wartet noch auf den Aufsteiger. Am Sonntag geht es auf eigenem Platz gegen den TuS Hembsen. »Gut, dass wir mit dem 3:1-Sieg gegen die SG Albaxen/Lüchtringen alles klar gemacht haben«, ist Weber erleichtert. Denn hätte der FC gegen die SG Albaxen verloren, wäre es am Sonntag ein dramatisches Finale geworden. Der TuS Hembsen hätte die Stahler noch hinter sich lassen können. Der SV Dalhausen wäre ebenfalls noch bestens im Rennen gewesen. Das Herzschlag-Finale ist den Schwarz-Weißen erspart geblieben.

»Gegen Hembsen wollen wir uns von unseren Fans mit einer guten Vorstellung für die Unterstützung in der Saison bedanken. Danach wird noch einmal richtig gefeiert«, freut sich nicht nur der Trainer auf das letzte Spiel und die große Aufstiegssause Der FC ist wieder da. Vor 25 Jahren haben sie sich aus der Bezirksliga verabschiedet. Es waren mitunter schwierige Zeiten. Erst vor zwei Jahren ist Günther Weber mit seiner agilen Truppe in die A-Liga aufgestiegen. Nun halten sie wieder Einzug auf überkreislicher Ebene.
Doch mit der Bezirksliga werden sie sich erst so richtig ab kommenden Montag befassen. Vor der neuen Klasse stehen der TuS Hembsen und die Party. Danach wird das verschworene Team die neue Herausforderung annehmen.

Quelle: Westfalen-Blatt