Nach dem 1:3 ging es steil bergauf - SV Höxter mit einer Serie wie die Bayern

Für den Trainer war es die logische Konsequenz aus den letzten drei Jahren. Für viele Außenstehende waren die letzten Monate die große Überraschung. Mit einer überragenden Rückrunde gewann der SV Höxter überlegen die Bezirksligameisterschaft und steigt zum dritten Mal in der noch jungen Vereinsgeschichte in die Landesliga auf.

Dies hatte zu Beginn der Saison den Weserstädtern nur ganz wenige Fußballfans im Kreis Höxter zugetraut. Die beiden Topstürmer Umut Gün und Vadim Thomas hatten den SVH verlassen, die Mannschaft sollte langfristig mit jungen Spielern, wenn möglich aus der eigenen Jugend, aufgebaut werden.

Die überraschende Verpflichtung innerhalb der Saison des routinierten Topstürmers Ralf Schönwald endete bereits nach drei Ligaeinsätzen mit einer komplizierten Knieverletzung. Zudem startete die Mannschaft von Norbert Dölitzsch sehr verhalten in die Saison. Nach vier Spieltagen stand das Team um Kapitän Daniel Vogt auf Platz neun mit sechs Punkten und 3:3 Toren.

Höxter hatte mit den Verlust des Sturmduos zu kämpfen, suchte noch nach der richtigen Ausrichtung. Nervös wurde jedoch keiner. "Es war mir klar, dass wir zu unsere alten Sicherheit zurückfinden werden", erinnert sich Norbert Dölitzsch, der 2007 zum Bezirksligisten SVH kam, nachdem der Verein eine verkorkste Saison in der Landesliga erlebte.

Nun kehrt die Mannschaft in die Landesliga zurück und reiht sich somit in die Vereinschronik ein , wie die Meistermannschaften der Jahre 1990 und 2001. 1990 waren die Protagonisten unter anderem der jetzige Vorsitzende Elmar Gierse und Michael Vogt, Vater des aktuellen Kapitäns Daniel Vogt. 2001 stiegen mit Trainer Werner Koch Namen wie Uli Kockmann, Alexander Hundt oder Andreas Wegener auf.

Nun gibt es also eine neue Generation von Aufsteigern. Lediglich Pierre Gröne war bereits in der Meistermannschaft von 2001 aktiv, ebenso zwei Jahre später beim Verbandsligaaufstieg. Nun war er aktuell eine ganz wichtige Größe als Innenverteidiger für Coach Dölitzsch.

Gröne ist der Routinier einer noch sehr jungen Mannschaft, deren Taktgeber Daniel Vogt ist und die mit den Rückkehren Fabio Mancini (im Juli), Vadim Thomas ( im Januar) sowie Flügelflitzer Sascha Zeisberg und Stürmer Mustafa Özcan über interessante und talentierte Offensivspieler verfügt.

Aber Höxter hat in diesem Jahr als Kollektiv funktioniert. Ein Kollektiv, das auch von den unauffällig spielenden, aber für die Mannschaft enorm wichtige Arbeit verrichtenden Spielern zehrt, wie Dauerbrenner Bilal Bozkurt oder Christian Föst.

"Die Mannschaft hat sich in den letzten drei Jahren enorm entwickelt. Sowohl im taktischen, wie auch im spielerischen Bereich", lobt Meistertrainer Dölitzsch. Ich hatte die ganze Zeit daran geglaubt, dass wir nach Platz fünf in meinem ersten Jahr und nach Platz drei letzte Saison nun den Schritt machen können", erzählt Dölitzsch, der in der Winterpause auch offen das Thema Meisterschaft in den Mund nahm. "Wir hatten nur vier Punkte Rückstand auf Beverungen. Ich war sehr zuversichtlich", erinnert sich Dölitzsch.

Den letzten großen Rückschlag musste Höxter am 11. Spieltag hinnehmen, als der SV daheim gegen Beverungen mit 1:3 unterlag. Es war die letzte Saisonniederlage für Höxter und doch konnte der Zuschauer dort schon erkennen, dass die Mannschaft in der Saison angekommen war. Es war trotz der Niederlage eine der besten Saisonleistungen. Nur wollten an dem Tag einfach nicht genug Tore fallen. Beverungen dagegen schoss drei mal auf das Tor und erzielte drei Treffer. Danach begann aber die Erfolgstorie mit zehn Punkten bis zum Winter.
Nach der Pause startete Höxter furios mit einem 8:0 gegen Stahle. Gleichzeitig ließen die Konkurrenten Beverungen und Barntrup Punkte liegen. "Der Wille zur Meisterschaft stieg im Team weiter an und der Sieg in Beverungen war der Schlüssel zum Erfolg", erzählt Dölitzsch.
Zuvor siegte das Team auch schon gegen die damaligen Spitzenmannschaften Barntrup, Dringenberg und Detmold. Höxter gewann die direkten Duelle in der Rückrunde und steht absolut zurecht mit elf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze und kann völlig entspannt das Derby gegen Brenkhausen angehen. Doch ein Sieg soll auch dort gelingen. "Wir wollen in der Rückrunde ungeschlagen bleiben", erzählt der Coach.

Quelle: NW Höxter