Offen wie ein Scheunentor
Borgholz/Natzungen und Warburg stecken im Abstiegskampf

Spiele werden hinten gewonnen. Diese Fußballweisheit, die vor allem italienische Mannschaften verinnerlicht haben, gilt auch in der Bezirksliga. Beim SV Borgholz/Natzungen stand bisher nur in einem von elf Spielen hinten die Null. Kein Wunder, dass der Aufsteiger auf einem Abstiegsplatz steht. Die Warburger Sportfreunde haben noch kein Spiel ohne Gegentor überstanden - auch der Ex-Landesligist ist in Abstiegsgefahr.

Während bei den Warburgern der personelle Umbruch (viele junge Spieler) Mitschuld an der derzeitigen Misere ist, beklagt man beim SV Borgholz zurzeit zu viele Ausfälle von Stammspielern. Dabei ist Trainer Matthias Rebmann froh, dass er einen recht großen Kader hat - sonst würde es noch bitterer aussehen. Sieben neue Spieler bekam der Trainer vor der Saison und nur einen echten Abgang hatten die Borgholzer zu verzeichnen. Der hatte es aber in sich.

Torwart Dirk Schönfeld ging zum Ligakonkurrenten SV Dringenberg. Ausgerechnet auf der Schlüsselposition musste Ersatz her. Der wurde in Rene Wasmuth vom FC Tietelsen gefunden. Doch der erst 19-jährige Torwart kommt noch nicht an die Klasse von Schönfeld heran - der Sprung von der B- in die Bezirksliga ist groß. "Er muss noch viel lernen, aber die Zeit geben wir ihm", schenkte Rebmann seinem Torhüter vor der Saison schon eine Menge Vertrauen. Als Alternative steht Tobias Ungerland zur Verfügung.

Aber an den schon 33 Gegentoren trifft nicht nur die Torhüter die Schuld. In der Defensive werden zu viele Fehler gemacht. Zudem bricht der SV Borgholz/Natzungen oft am Ende der Partie ein - und kassiert dann noch viele Tore. Wie zuletzt auch bei Post SV Detmold. In den letzten drei Spielen bekam die Rebmann-Elf 15 Gegentore eingeschenkt. Trainer Matthias Rebmann bemängelte, dass viele Spieler nicht regelmäßig trainieren können. Das spiegelt sich dann in der Schlussphase des Spiel wider. Der Gegner kann zulegen, Borgholz nur noch reagieren.

Nur zwei Spiele konnten die Borgholzer erst gewinnen - ausgerechnet gegen die einzigen beiden Teams (Brenkhausen und Heiden), die noch unter ihnen stehen. Doch um den Klassenerhalt zu schaffen, müssen auch die so genannten Bonuspunkte gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel her. Eine davon kommt am Samstag. Der SV Dringenberg, derzeit Vierter, reist zum Derby an und ist nach drei Siegen in Folge der klare Favorit. Mit der geballten Offensivkraft der Dringenberger werden die Borgholzer ihre Probleme bekommen. Philippe Soethe trifft fast in jedem Spiel, Christian Hoppe kurbelt das Spiel an und Suleyman Yaprak sorgt im Zentrum stets für Unruhe. Zudem hat Trainer Richard Soethe noch Alexander Köhler und Sebastian Hoppe, die über die Außenbahnen Druck machen können.

Quelle: NW Warburg